Oftmals liegt es einfach an der Tür, dass störende Geräusche aus dem Treppenhaus, dem Flur oder dem Zimmer nebenan scheinbar ungehindert bis zu unseren Ohren durchdringen können. Vor allem wenn die Tür aus leichtem und dünnem Material besteht und noch nicht einmal wirklich dicht schließt, hat der Lärm leichtes Spiel. Da können die Wände noch so dick und massiv sein.
Besonders unangenehm kann es sein, wenn die Badezimmertür sehr hellhörig ist. Egal auf welcher Seite der Tür man sich befindet, Badezimmergeräusche sollen gefälligst bleiben wo sie sind! Aber das lässt sich einrichten! In diesem Artikel erfährst du, was du tun kannst, um deine Türen deutlich schalldichter zu machen.
Um eine Tür schalldichter zu machen, sollte man erstmal prüfen, ob ein großer Luftspalt zwischen der Tür und dem Fußboden vorhanden ist. Diesen kann man mit einer Leiste abdecken, was bereits zu einer großen Besserung führt. Ansonsten lassen besonders leichte Türen den Schall leicht hindurch. Mit Bitumen-Matten oder Lärmschutzvorhängen lassen sich Türen schwerer und damit deutlich schalldichter machen.
1. Den Spalt zwischen Tür und Boden schließen
Bei vielen Türen ist der Spalt zwischen dem Fußboden und der Tür die einfachste Möglichkeit für Lärm um durchzudringen. Insbesondere wenn der Spalt groß ist, lohnt es sich erstmal auszuprobieren, ob es eventuell schon ausreicht, wenn man diesen Spalt abdeckt. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Provisorisch kannst du erstmal versuchen, den Spalt mit einem Handtuch auszustopfen. Das ist für den Alltag nicht sonderlich praktisch, aber wenn es nur darum geht für eine ruhige Nacht zu sorgen, kann es eventuell schon ausreichen.
Etwas professioneller geht das Ganze mit einer speziellen Türbodenabdichtung. In der Regel findet man diese unter der Bezeichnung „Zugluftstopper“, da sie oft verwendet werden um das Eindringen von kalter Luft zu verhindern. Sie eignen sich aber auch als Lärmschutz sehr gut. Denn wo Luft durchkommt, kommt Lärm erst recht durch!
Für Türen, die aus dem Haus oder der Wohnung führen, bieten sich in der Regel Bürstenleisten* als Stopper an. Für Zimmertüren kann man hingegen auch Dichtungsleisten aus Silikon* oder Schaumstoff* nutzen.
2. Die Dichtungen zwischen Tür und Rahmen erneuern
Die Gummidichtungen zwischen der Tür und dem Türrahmen neigen dazu mit zunehmendem Alter flacher und steifer zu werden. Nach einer gewissen Zeit kann es also sein, dass die Tür nur noch locker geschlossen ist, wodurch wiederum Luft und damit auch Lärm durchkommen können. Dieses Problem lässt sich jedoch leicht beheben, indem du einfach die alten Dichtungen durch neue ersetzt. Das ist ganz einfach. Empfehlenswerte Dichtungsbänder findest du zum Beispiel hier*.
3. Lücken zwischen Türrahmen und Wand füllen
Manchmal sind Löcher zwischen Türrahmen und Wand vorhanden, durch die der Lärm durchdringen kann. In diesem Fall sollte man die Lücken mit einem akustischen Dichtmittel füllen.
Wenn die Luftspalte und Löcher kein Problem (mehr) darstellen und die Tür dennoch sehr hellhörig ist, liegt das höchstwahrscheinlich daran, dass die Tür zu leicht ist. Eine hohe Masse ist mit Abstand der wichtigste Faktor, wenn es darum geht, Geräusche abzuhalten. Die Dicke der Tür spielt somit keine Rolle, wenn sie im Innern hohl ist. Eine dünne aber schwere Tür ist also effektiver als eine leichte, dicke Tür.
Wie können wir also unsere Tür schwerer machen? Hier sind einige nützliche Tipps.
4. Matten aus massegeladenem Vinyl anbringen
Sogenanntes massegeladenes Vinyl kann genau das richtige Mittel sein, um der Tür mehr Masse zu geben ohne sie wesentlich Dicker zu machen. Durch ihre hohe Dichte bringen Vinylmatten mit einer Dicke von wenigen Millimetern bereits Einiges an Gewicht auf die Waage. Dadurch eignen sie sich hervorragend als Schalldämmmaterial für Türen.
Für einen besonders großen Effekt, kannst du die Vinylmatten* jeweils von beiden Seiten auf die Tür aufbringen. Es lohnt sich.
Zugegeben, Vinylmatten an den Türen sehen nicht besonders schön aus. Du kannst die Matten aber ohne Probleme zusätzlich mit Designfolie überkleben, sodass man sie überhaupt nicht mehr sehen kann.
Wichtig zu beachten: Das Abringen dieser Matten ist aufgrund des hohen Gewichts nicht gerade einfach. Man benötigt einen starken Kleber oder muss die Matte mit einigen Haken oder Schrauben befestigen.
5. Anti-Dröhn-Matten aus Bitumen auf die Tür aufbringen
Matten aus Bitumen sind ebenfalls sehr dicht und können ähnlich wie Vinylmatten verwendet werden. Im Handel findet man selbstklebende Anti-Dröhn-Matten aus Bitumen, die sich leicht an der Tür anbringen lassen und manchmal etwas günstiger sein können als Vinylmatten. Aufgrund ihrer hohen Dichte leisten sie ebenfalls einen sehr guten Dienst für den Lärmschutz. Auch sie kann man natürlich nachträglich zur Verschönerung mit Designfolie überkleben.
6. Einen Lärmschutzvorhang nutzen
Lärmschutzvorhänge sind eigentlich für den Lärmschutz am Fenster gedacht. Du kannst sie aber dennoch problemlos auch für die Tür verwenden. Auch hier gilt, Vorhänge auf beiden Seiten der Tür wirken effektiver als nur auf einer Seite. Je schwerer die Vorhänge sind, umso besser. Für einen besonders guten Effekt lassen sie sich natürlich ebenfalls mit Vinyl- oder Bitumenmatten kombinieren.
Die Vorhänge kannst du entweder direkt an der Tür anbringen, oder du befestigst sie mit einer Gardinenstange an der Wand über der Tür.
Vorhänge der Firma Moondream* sind zum Beispiel gezielt dafür konzipiert, möglichst viel Schall abzuhalten. Sie gehören zwar nicht zur günstigsten Variante, sind aber dafür umso massiver und schwerer als Vorhänge von Günstiganbietern und somit auch deutlich effektiver für den Schallschutz.
7. Die Tür mit schweren Sportmatten bedecken
Solltest du zufällig schwere Sportmatten übrig haben, für die du keine Verwendung hast, kannst du versuchen, diese als Lärmschutz an die Tür zu hängen oder zu kleben. Eine gewöhnliche Yoga-Matte wird vermutlich keinen allzu großen Effekt haben (zu leicht), aber dicke sogenannte Sportschutzmatten, die oft den Boden von Fitnessstudios schmücken, können da schon deutlich effektiver sein.
8. Eine neue und schwere Tür einsetzen
Anstatt sich die Arbeit zu machen, eine dünne und hohle Tür schalldicht zu machen, kann man auch einfach eine neue Tür mit gutem Lärmschutz einsetzen. Diese Option kann manchmal die einfachste sein, ist aber natürlich nicht die günstigste.
Bei der Auswahl der Tür sollte man unbedingt darauf achten, dass sie aus massivem Material besteht. Generell kannst du davon ausgehen, dass eine schwere Tür den Lärm deutlich besser abhält als eine leichte Tür. Achte aber dennoch auch darauf, dass die Tür gut in den Rahmen passt und dass der Spalt zwischen Fußboden und Tür so klein wie möglich ist.
9. EXTRA Tipp: Die Lärmquelle in Angriff nehmen
Eventuell solltest du auch über Möglichkeiten nachdenken, wie du vielleicht die Lärmquellen selbst reduzieren kannst. Zum Beispiel könnte es sich lohnen, im Flur einen Teppich auszulegen. Trittgeräusche fallen somit deutlich leiser aus. Vor allem auf der Trepe kann ein Teppich die Trittgeräusche deutlich reduzieren.
FAZIT
Die Tür ist oftmals eine entscheidende Schwachstelle, wenn es darum geht Geräusche abzuhalten. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich eine hellhörige Tür jedoch deutlich schalldichter machen. Zuerst ist es wichtig dafür zu sorgen, dass die Tür richtig abdichtet und dass der Spalt zum Fußboden so schmal wie möglich ist. Für Letzteres lohnt sich vor allem der Einsatz von Dichtungsleisten. Falls die Tür aus besonders leichtem und schalldurchlässigem Material besteht, sollte man versuchen die Masse der Tür zu erhöhen um ihren Lärmschutz zu erhöhen. Dafür eignen sich vor allem Vinylmatten oder Lärmschutzvorhängen.