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Hellhörige Wohnung nachträglich schalldämmen – 15 effektive Tipps

    Leider fällt bei der Wohnungsbesichtigung und dem Einzug meistens nicht auf, wie hellhörig die neue Wohnung ist und wie viel Lärm überhaupt von den Nachbarn oder der Straße ins Innere gelangt.

    Da kann das zu Hause noch so schön und gemütlich sein – wenn man ständig mit unangenehmem Lärm von nebenan oder von draußen zu kämpfen hat, kann die Idylle deutlich in Mitleidenschaft geraten.

    Dagegen lässt sich aber was tun!

    In diesem Artikel geben wir dir 15 wertvolle Tipps, die wirklich funktionieren und deine Wohnung deutlich schalldichter machen können. Los geht’s!


    Türen schalldicht machen

    Oftmals sind es nicht hellhörige Wände, sondern hellhörige Zimmertüren, die dafür verantwortlich sind, dass sich Geräusche innerhalb der Wohnung leicht von einem Raum zum nächsten verbreiten können. Deshalb sollte man zu allererst bei den Türen anfangen, wenn man seine Wohnung schalldichter machen möchte.

    1. Die Lücken zwischen den Zimmertüren und dem Fußboden abdichten

    Eine leichte Möglichkeit, um Türen schalldichter zu machen, ist den Spalt zum Fußboden abzudichten.

    Dazu eignen sich zum Beispiel sogenannte Zugluftstopper und Dichtungsleisten. Diese werden oft verwendet, um zu verhindern, dass kalte Luft eindringen kann. Sie können aber auch als Lärmschutz sehr effektiv sein, da der Schall dann nicht mehr einfach durch den Luftschlitz unter der Tür durchkommen kann.

    Insbesondere Dichtungsleisten aus Silikon* oder Schaumstoff* eignen sich gut zum Abdichten von Zimmertüren und sind zudem sehr günstig.

    2. Die Dichtungen der Türen erneuern

    Mit zunehmender Zeit neigen Gummi- und Schaumstoffdichtungen von Türen (sind oftmals am Türrahmen angebracht) platt und steif zu werden. Dadurch dichten sie dann nicht mehr richtig ab und werden sowohl luft- als auch schalldurchlässiger.

    Die Dichtungen lassen sich aber ganz einfach durch neue Dichtungen ersetzen. Das ist eine sehr günstige und effektive Lösung. Gute Dichtungsbänder findest du zum Beispiel hier*.

    3. Die Zimmertüren mit Schallschutzvorhängen abdecken

    Im Vergleich zu gewöhnlichen Vorhängen sind Schallschutzvorhänge dicker und schwerer. Dadurch absorbieren sie effektiv Schallwellen.

    Außerdem reduzieren sie den Hall in der Wohnung, was dazu führt, dass Schallwellen weniger in den Zimmern hin und her reflektiert werden und die Raumakustik allgemein verbessert wird.

    Solche Vorhänge eignen sich gut als vergleichsweise günstiges Mittel, um Türen schalldichter zu machen. Sie lassen sich mit Gardinenstangen recht einfach über den Türen anbringen, ähnlich wie bei Fenstern.

    Vorhänge der Marke Moondream* sind speziell für den Schallschutz konzipiert und reduzieren durch ihr dickes und schweres Material effektiv den Lärm.

    Etwas günstiger kann es mit Filzvorhängen* gehen. Diese können auch als effektive Schalldämmer dienen, da das Filz ebenfalls sehr schwer ist und Schallwellen abprallen lässt.

    Mehr darüber, was Schallschutzvorhänge wirklich bringen und was nicht, erfährst du in diesem Artikel: Schallschutzvorhänge – Wie gut sind sie wirklich?

    4. Leichte Zimmertüren durch massive ersetzen

    Die oben genannten Tipps sind bei jeglichen Türen hilfreich. Allerdings stoßen auch sie an ihre Grenzen, wenn die Türen sehr dünn und leicht sind.

    Denn nur Masse ist wirklich effektiv, wenn es darum geht, Schallwellen abprallen zu lassen. Durch sehr leichte Türen kommen sie also einfach hindurch.

    In solchen Fällen, sollte man deshalb in Erwägung ziehen, die aktuellen Türen durch neue und massivere Türen zu ersetzen.

    Wenn man zur Miete wohnt, kann es sich lohnen, den Vermieter darauf anzusprechen. Eventuell wäre er oder sie sogar bereit, die Türen austauschen zu lassen. Denn hochwertigere Türen steigern den Wert einer Wohnung und sind deshalb eine gute Investition.

    5. Die Türen mit Matten aus massegeladenem Vinyl oder Bitumen verstärken

    Wenn neue Türen keine Option sind, kann man überlegen die aktuellen Türen nachträglich schwerer und massiver zu machen.

    Das lässt sich zum Beispiel mit Matten aus massgeladenem Vinyl* oder Bitumen* erreichen. Diese haben eine sehr hohe Dichte, so dass sie selbst bei nur wenigen Millimetern Dicke ordentlich Gewicht auf die Waage bringen.

    Die Matten lassen sich auf der ganzen Tür aufbringen. Ihre Masse sorgt dann dafür, dass Schallwellen nicht mehr durch die Tür durchkommen, sondern einfach abprallen.

    6. Die Wohnungstür schalldicht machen

    In manchen Fällen ist es vor allem der Lärm aus dem Treppenhaus, der die meisten Probleme hervorruft.

    Glücklicherweise lässt sich die Wohnungstür mit allen fünf bisher genannten Tipps ebenfalls deutlich schalldichter machen.

    Als Besonderheit bietet sich für die Wohnungstür jedoch eine Bürstenleiste* eher an als eine Dichtungsleiste aus Silikon oder Schaumstoff, da diese mit dem hereingetragenen Schmutz besser zurechtkommt und nicht so schnell kaputtgeht.

    Kleiner Nebentipp, sollte deine Wohnungstür laut knallen, wenn man sie zuzieht: Probier’s mal mit einem Tropfen Öl auf dem Türschnapper. Dazu zum Beispiel einfach einen Tropfen Sonnenblumenöl auf die schräge Fläche schmieren, die beim Schließen mit dem Türrahmen in Berührung kommt. Dann geht die Tür meistens schon viel leichter und vor allem leiser zu.


    Trittgeräusche reduzieren

    Die zwei nächsten Tipps sind strenggenommen zwar keine Schalldämmungstipps, trotzdem können sie aber sehr hilfreich sein. Denn Trittgeräusche können manchmal sehr laut sein und sich leicht in der ganzen Wohnung verteilen.

    7. Im Flur einen Teppich verlegen

    Besonders auf harten und hohlen Holzböden können Schritte sehr laut sein. Vor allem im Flur kann das problematisch sein, da von dort alle umliegenden Zimmer den Lärm abbekommen.

    Mit einem Teppich auf dem Flurboden werden Schritte deutlich leiser!

    8. Knarrende Dielen in den Griff bekommen

    Ein Dielenboden sieht zwar meistens super aus. Leider neigt er aber auch zum Quietschen!

    Wenn das Quietschen von den verbauten Nägeln oder Schrauben herrührt, kann das Problem eventuell schon behoben werden, indem man sie gegen neue Schrauben austauscht.

    Leider ist der Grund für das Knarren aber manchmal nicht ganz so leicht zu identifizieren. Es lohnt sich also eventuell den Rat eines guten Handwerkers einzuholen.


    Innenwände schalldicht machen

    Wenn die Türen recht schalldicht sind und die Wohnung trotzdem noch zu hellhörig ist, muss man einen Schritt weitergehen und die Wände zusätzlich dämmen. Auch hierzu gibt es einige wertvolle Tipps.

    9. Bücherregale oder Kleiderschränke an die „Problemwände“ stellen

    Manche Möbelstücke lassen sich gut zur Schalldämmung nutzen.

    Ein vollbepacktes Bücherregal ist zum Beispiel sehr schwer und dicht. Damit erfüllt es die zwei wichtigsten Kriterien für den Lärmschutz. Ähnliche ist es auch mit einem möglichst vollen Kleiderschrank.

    Wenn es nun bestimmte Wände in der Wohnung gibt, die besonders lärmdurchlässig sind, kann man überlegen, sie mit solchen Möbeln abzudecken.

    Wichtig ist, dass das Bücherregal oder der Kleiderschrank den Großteil der Wand bedecken müssen, damit sie wirklich schalldämmend wirken. Es sollten also am Ende nur noch wenige frei Flächen der Wand zu sehen sein.

    10. Dämmende Akustikschaumstoffe an den Wänden anbringen

    Akustikschaumstoffe können durchaus wirksam sein, um leichte bis mittlere Geräusche abzuschwächen. Denn durch ihre spezielle Struktur können sie Schallwellen aufnehmen und absorbieren.

    Dämm-Matten aus Akustikschaumstoff* lassen sich leicht an die Wand kleben. Man sollte aber beachten, dass die Schaumstoffe nur dann wirklich wirksam sind, wenn sie den Großteil der Wand abdecken. Ansonsten dienen sie hauptsächlich dazu, den Hall im Raum zu reduzieren. Aber auch das kann die Lärmbelastung deutlich verbessern, da der Schaumstoff den Hall im Raum stark verringert.

    Deutlich schicker als mit Akustikschaumstoff geht es mit sogenannten Schallabsorbern. Diese gibt es in allen möglichen Formen und Farben, wie zum Beispiel diese hier*.

    11. Die Wände massiver machen

    Ähnlich wie bei zu leichten Türen sind zu dünne und zu leichte Wände ebenfalls kein wirkliches Hindernis für Schallwellen.

    Entsprechend lohnt es sich auch hier darüber nachzudenken, wie man die Wand massiver machen kann.

    Matten aus Bitumen oder massegeladenem Vinyl* sind auch in diesem Fall eine gute Wahl. Man kann sie an der Wand anbringen und sogar mit einer Tapete überkleben, so dass sie nicht mehr sichtbar sind.

    Natürlich lässt sich diese Methode auch mit einem Bücherregal kombinieren um noch besseren Schallschutz zu erreichen.

    12. Isoliertapeten anbringen

    Sogenannte Isoliertapeten bestehen aus speziellen schweren Materialien, wie zum Beispiel Kork. Sie lassen sich ähnlich wie normale Tapeten an der Wand anbringen und machen diese somit massiver und schalldichter.

    Auch Isoliertapeten lassen sich leicht kaschieren, indem man sie mit gewöhnlicher Wandfarbe bestreicht oder sie zusätzlich mit einer gewöhnlichen Tapete überklebt.

    Noch mehr Infos darüber, wie du eine Wand nachträglich gegen Schall dämmen kannst, erfährst du in diesem Artikel.


    Straßenlärm und andere Geräusche von draußen reduzieren

    Abgesehen von lauten Nachbarn oder Mitbewohnern gibt es natürlich auch draußen eine Vielzahl von Lärmquellen, die die Idylle in den eigenen vier Wänden stören können.

    Hierbei sind vor allem die Fenster meistens die größte Schwachstelle.

    Fenster schalldicht machen

    13. Die Dichtungen der Fenster verbessern

    Die Gummidichtungen von Fenstertüren können mit zunehmender Zeit steif und platt werden. Dass führt dazu, dass sie dann nicht mehr richtig abdichten. Nicht nur Luft, sondern auch Geräusche können dann von draußen leicht in die Wohnung eindringen.

    Dieses Problem lässt sich aber leicht beheben. Die alten Gummidichtungen kann man durch neue ersetzen oder man klebt zusätzliche Dichtungsbänder an den Fensterrahmen. Letztere eignen sich vor allem, wenn man zur Miete wohnt, da man die Bänder beim Auszug wieder abziehen kann.

    Gute Dichtungsbänder findest du zum Beispiel hier*.

    14. Fenster mit Schallschutzvorhängen versehen

    Logischerweise bieten sich Schallschutzvorhänge* nicht nur zur Schalldämmung von Türen, sondern vor allem auch von Fenstern an.

    Schalldämmende Vorhänge bieten den Vorteil, dass sie den Außenlärm auch bei offenem Fenster etwas abschwächen können. Das kann möglicherweise bereits ausreichen, damit man nachts mit offenem Fenster schlafen kann und genug frische Luft bekommt, ohne dass man die volle Lärmdröhnung von draußen abbekommt.

    15. Den Rollladenkasten nachträglich dämmen

    Auch der Rollladenkasten ist oft eine typische Schwachstelle für Schallwellen, die sich von außen in die Wohnung kämpfen wollen.

    Die Dämmung des Rollladenkastens lässt sicher aber ebenfalls verbessern. Hierzu kannst du dir spezielle Matten zur Rollladenkasten-Dämmung besorgen und mit diesen den Rollladenkasten von innen auskleiden.

    Damit wäre auch diese Schwachstelle deutlich schalldichter gemacht!

    Noch mehr Tipps, wie du deine Fenster dämmen kannst, findest du hier: 7 Tipps um Deine Fenster WIRKLICH schalldicht zu machen

    FAZIT

    Um die Schalldämmung einer Wohnung nachträglich zu verbessern, bieten sich viele verschiedene Maßnahmen an. Insbesondere an den Türen, Wänden und Fenstern gibt es viele einzelne Möglichkeiten, mit denen man den Lärmschutz deutlich steigern kann.

    Wir hoffen sehr, dass dir einige dieser 15 Tipps helfen konnten, die Idylle in den eigenen vier Wänden zu erhöhen.