Dieser Artikel zeigt dir die besten Möglichkeiten, wie du ein Kinderzimmer mit einfachen Mitteln nachträglich besser schalldämmen kannst.
Nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität des Schlafs ist für die Entwicklung des Kindes von hoher Bedeutung ist.
Ist das Kinderzimmer jedoch schlecht gegen Schall gedämmt, kann Lärm von außen leicht eindringen und den Schlaf stören.
In solchen Fällen ist es also ratsam, den Schallschutz des Kinderzimmers zu verbessern und das Kind vor übermäßigem Lärm zu schützen.
Aber auch wenn das Ziel ist, dass weniger Lärm aus dem Kinderzimmer zu anderen Zimmern oder Wohnungen gelangen kann, sind die Tipps in diesem Artikel überaus wertvoll.
Denn das Gute an der Verbesserung der Schalldämmung des Kinderzimmers ist, dass sie in beide Richtungen funktioniert! Es gelangt sowohl weniger Lärm von außen ins Zimmer als auch von innen nach außen zu anderen Zimmern.
Das erfreut natürlich besonders die Nachbarn, falls das Spielen der Kinder hin und wieder etwas höhere Lautstärken erreicht.
Die Zimmertür schalldämmen
Als Erstes solltest du die Schalldämmung der Zimmertür ins Visier nehmen. Eine hellhörige Zimmertür ist nämlich oft die wichtigste Schwachstelle, die Lärm von außen ins Kinderzimmer (und umgekehrt) durchlässt.
Zum Glück lässt sich eine Tür oftmals mit relativ einfachen Mitteln auch nachträglich noch deutlich schalldichter machen.
1. Den Spalt zwischen Tür und Boden abdichten
Am leichtesten kommt Lärm nicht durch die Tür, sondern unter der Tür durch. Je größer der Spalt zwischen Fußboden und Tür ist, umso mehr Lärm kann ungehindert direkt von außen ins Schlafzimmer eindringen.
Glücklicherweise lässt sich dieses Problem aber leicht in den Griff kriegen. Und zwar mit einer sogenannten Dichtungsleiste.
Diese wird an die Unterkante der Tür angebracht und sorgt sofort dafür, dass der Spalt auf ein Minimum verringert wird.
Je nach Geschmack eignen sich dafür sowohl Dichtungsleisten aus Silikon* als auch solche aus Schaumstoff* sehr gut für diesen Zweck.
2. Die Dichtungen der Tür erneuern
Damit eine Zimmertür möglichst dicht abschließt, sind auf dem Türrahmen Gummi-Dichtungen angebracht. Diese Dichtungen sorgen dafür, dass keine Luft zwischen der Tür und dem Rahmen durchkommt.
Und wo keine Luft durchkommt, ist es auch für Lärm deutlich schwerer durchzukommen.
Mit der Zeit können Türdichtungen jedoch platt und porös werden, wodurch sie die genannte Funktion nicht mehr so gut erfüllen können.
Das lässt sich aber einfach in den Griff kriegen. Man zieht die alten Dichtungen einfach ab und klebt neue Dichtungen in den Rahmen ein. Und schon ist die Tür etwas schalldichter als vorher.
Dichtungsbänder lassen sich ganz variabel zuschneiden, sodass sie auf jeden Türrahmen perfekt passen.
Gute Dichtungsbänder sind zum Beispiel diese hier*.
3. Die Tür mit Bitumen-Matten verstärken
Je schwerer und massiver die Tür ist, umso weniger Lärm kommt durch.
Entsprechend solltest du darüber nachdenken, ob du die Zimmertür nach Möglichkeit massiver machen kannst. Insbesondere bei sehr dünnen und leichten Zimmertüren ist das sehr wichtig.
Eine bewährte Methode hierfür ist, die Tür mit sogenannten Anti-Dröhn-Matten zu bekleben. Diese Matten bestehen aus sehr schwerem Bitumen, welches effektiv Schallwellen abwehren kann.
Die sehr beliebten Bitumen-Matten von Platino24* haben eine selbstklebende Rückseite, mit der die Anbringung an der Tür recht einfach ist.
Für einen besonders guten Effekt sollten beide Seiten der Tür beklebt werden.
4. Einen Schallschutzvorhang vor der Tür aufhängen
Schallschutzvorhänge unterscheiden sich von gewöhnlichen Vorhängen und bestehen aus besonders dickem und schwerem Material.
Die zusätzliche Masse, die sie mitbringen, sorgt dafür, dass Schallwellen zum Teil abgewehrt werden. Vor allem Geräusche mit höheren Frequenzen dringen dadurch nicht mehr durch die Tür ins Kinderzimmer ein.
Schallschutzvorhänge können besonders bei Glastüren, die man nicht durchgängig mit einem festen Material überdecken möchte, vorteilhaft sein.
Die beliebtesten Schallschutzvorhänge sind diese von Moondream*. Sie bieten eine mittelhohe Dichte, die gut unangenehme Geräusche mit höheren Frequenzen abhält.
Mittlerweile gibt es auch noch deutlich massivere Schallschutzvorhänge auf dem Markt. Diese Vorhänge von HOFA* sind so ziemlich die schwersten Vorhänge, die man finden kann.
Mit ihrer extrem hohen Masse sind sie noch effektiver im Schallschutz. Allerdings macht das hohe Gewicht auch ihre Anwendung etwas schwieriger, denn die Gardinenstange muss das erstmal aushalten können.
Mehr über die Wirkung von Schallschutzvorhängen erfährst du in diesem Artikel: Schallschutzvorhänge – Wie gut sind sie wirklich?
5. Die Tür gegen eine schwerere Tür austauschen
Wer den Preis nicht scheut, ist manchmal am besten damit beraten, die aktuelle Zimmertür einfach durch eine neue und möglichst massive Tür zu ersetzen.
Das ist zwar sicherlich nicht die günstige Methode, denn massive Türen sind natürlich recht teuer.
Dafür lässt sich mit einer neuen Tür aber die optische Harmonie vollkommen bewahren, da zusätzliche Dichtungsleisten, Matten oder Vorhänge im besten Fall überflüssig werden.
6. Andere Türen im Haushalt ebenfalls dämmen
Die oben genannten Tipps solltest du gegebenenfalls nicht nur bei der Tür des Kinderzimmers anwenden, sondern vermutlich auch bei den Zimmertüren von Räumen, wo besonders viel Lärm entsteht, wie zum Beispiel durch Geräte in der Küche oder der Fernseher im Wohnzimmer.
Damit verstärkst du zusätzlich die Barrieren für die Schallwellen des Lärms und sorgst dafür, dass weniger Lärm überhaupt erst an der Tür des Kinderzimmers ankommen kann.
Noch mehr Tipps, um Türen schalldicht zu machen, findest du hier: Tür schalldicht machen – 9 effektive Tipps
Den Boden schalldämmen
Besonders für das Kinderzimmer kann es viel Sinn machen, den Boden nachträglich zusätzlich zu dämmen.
Nachbarn, die eine Etage drunter wohnen, bekommen oftmals sehr viel von dem Spektakel aus dem Kinderzimmer mit, wo viel geturnt und gespielt wird und wo hin und wieder auch mal etwas auf dem Boden fällt und laut knallt.
Alle diese Geräusche können unten stark gehört werden, wenn der Boden keinen guten Schallschutz bietet.
Zum Glück gibt es aber auch hier einige Dinge, mit denen man nachträglich die Schalldämmung verbessern kann.
7. Einen dicken Teppich auslegen
Ein dicker Teppich kann einen großen Unterschied bewirken, um den Boden im Kinderzimmer lärmdichter zu machen.
Zum einen sorgt ein dicker Teppich dafür, dass das Turnen der Kinder oder auch herunterfallende Gegenstände viel weniger Geräusche erzeugen als auf einem harten Boden.
Darüber hinaus ist der Teppich natürlich auch selbst eine Barriere für Schallwellen. Hier liegt wiederum: Je schwerer das Material (also der Teppich), umso weniger Lärm kommt durch den Boden durch.
8. Schwere Vinyl-Matten unterlegen
Sogenanntes massegeladenes Vinyl gehört zu den wirksamsten Materialien für die Schalldämmung.
Es kennzeichnet sich dadurch, dass es eine sehr hohe Dichte besitzt, wodurch es auch bei nur wenigen Millimetern Dicke sehr viel Gewicht für die effektive Schalldämmung auf die Waage bringt.
Vor allem in Mietwohnungen sind Vinyl-Matten besonders von vorteilhaft, denn man kann sie später ganz einfach wieder entfernen.
Sie lassen sich ganz einfach auf dem Boden ausrollen und da sie so schwer und gleichzeitig rutschfest sind, muss man sie meistens gar nicht noch zusätzlich fixieren.
Am Ende legt man einen Teppich drüber und fertig.
Unser Favorit: Diese Vinyl-Matten von Advanced Acoustics*.
9. Sportmatten auslegen
Sportmatten sind dafür konzipiert, feste Stöße abzufedern. Wenn im Kinderzimmer also besonders viel geturnt wird, können Sportmatten eine Überlegung wert sein.
Hier sollte man jedoch nicht zu dünne und harte Matten wählen. Es geht hauptsächlich darum, Geräusche, die durch Auftreten auf dem Boden entstehen, zu verringern.
Je dicker und weicher das Material, umso besser.
Weitere Tipps, wie du den Schallschutz des Bodens nachträglich verbessern kannst, findest du hier: Boden nachträglich schalldämmen ohne Handwerker – 5 Tipps.
Die Wände schalldämmen
Wenn die Zimmertür nicht mehr weiter gedämmt werden kann und dennoch zu viel Lärm ins Kinderzimmer gelangt, sollte man sich als Nächstes an den Wänden versuchen.
Auch hier lässt sich der Schallschutz deutlich steigern.
10. Bücherregal oder Kleiderschrank an die Problemwand stellen
Oftmals lässt sich mit dem Verschieben der Möbel eine gute Verbesserung des Schallschutzes erreichen.
Wir haben schon mehrfach erwähnt, dass Gewicht und Masse ausschlaggebend dafür sind, dass Schallwellen abgewehrt werden.
Entsprechend liegt es nahe, zu überlegen, welche Möbelstücke besonders schwer sind und ob man sie so positionieren kann, dass sie auch nebenbei die Schalldämmung unterstützen können.
Die zwei besten Kandidaten sind hierbei in der Regel der Kleiderschrank oder ein Bücherregal.
Beide sollten möglichst voll sein (mit Kleidung oder Büchern), denn dann sind sie umso schwerer.
Wenn du mit schweren Möbelstücken die Wand, durch die der meiste Lärm kommt, abdecken kannst, solltest du sofort eine starke Reduzierung des Lärms feststellen.
11. Die Wand mit schwerem Material verstärken
Ähnlich wie eine Tür lässt sich auch eine Wand nachträglich mit zusätzlichem Material schwerer und somit schalldichter machen.
Die bereits erwähnten Vinyl-Matten* sind auch hier wieder ein gutes Mittel, um mit möglichst wenig Platzverlust (wenige Millimeter) deutlich mehr Masse zwischen den Lärm und das Zimmer zu bekommen.
Bedenke bei den Vinyl-Matten jedoch, dass du diese jedoch vermutlich mit Nägeln oder Schrauben an der Wand befestigen musst, damit sie halten.
Mit selbstklebenden Bitumen-Matten* geht das schon deutlich einfacher und kann im Optimalfall ohne zusätzliche Nägel oder Schrauben klappen.
Eine gute Option ist auch, die Rückseite eines Regals oder Schranks mit Vinyl- oder Bitumen-Matten zu versehen und diese dann an die entsprechende Wand zu stellen. Damit bleibt die Wand unversehrt.
Bedenke jedoch, dass möglichst die ganze Wand entsprechend abgedeckt sein muss, denn der Schall kommt sonst immer noch an den unverstärkten Stellen der Wand durch.
12. Akustikschaumstoff an der Wand anbringen
Bevor du dir große Hoffnung machst, dass du mit Akustikschaumstoff eine Wand schalldämmen kannst, solltest du dir zuerst diesen Artikel anschauen.
Nichtsdestotrotz kann Akustikschaumstoff besonders im Kinderzimmer eine Überlegung wert sein.
Denn durch seine speziellen Eigenschaften sorgt der Schaumstoff dafür, dass Lärm, der erstmal im Zimmer angekommen ist, oftmals deutlich weniger störend wahrgenommen wird.
Das liegt daran, dass Akustikschaumstoffe sehr effektiv sind, wenn es darum geht, den Hall im Zimmer zu verringern. Insgesamt entsteht so eine angenehmere Raumakustik und ein größeres Ruhegefühl.
Falls du dennoch versuchen möchtest, mit Akustikschaumstoffen an der Wand auch die Schalldämmung zu verbessern, solltest du zumindest möglichst schweren Verbundschaumstoff, wie diesen*, verwenden.
Noch mehr Tipps, wie du eine Wand nachträglich schalldämmen kannst, findest du in diesem Artikel.
Die Fenster schalldämmen
Kommt der Lärm eher von draußen, z. B. aus dem Hof oder der Straße, spielt die Schalldämmung der Fenster meistens die wichtigste Rolle.
Aber auch hier gibt es ein paar gute Möglichkeiten, um den Schallschutz für das Kinderzimmer zu verbessern.
13. Die Fensterdichtungen verstärken
Die Gummidichtungen von Fernstern werden mit der Zeit porös und platt. Das Ergebnis ist, dass sie dann den Spalt zwischen der Fenstertür und dem Rahmen nicht mehr ordentlich abdichten.
Das ist nicht nur schlecht für die Wärmedämmung, sondern führt auch dazu, dass Lärm leichter von außen ins Kinderzimmer eindringen kann.
Glücklicherweise lässt sich dieses Problem gut mit Dichtungsbändern* in den Griff kriegen, die man außen um das Fenster anbringen kann für eine zusätzliche und sehr effektive Dichtung.
Wie genau du die Dichtungsbänder genutzt werden, wird in folgendem Video sehr gut erklärt.
14. Einen Schallschutzvorhang vor dem Fenster anbringen
Dieser Tipp liegt mehr oder weniger auf der Hand.
Wenn sowieso schon eine Gardinenstange am Fenster angebracht ist, sind Schallschutzvorhänge eine gute Möglichkeit, um die Lärmbelastung von draußen etwas zu verringern.
Die Vorhänge bieten außerdem den gleichen Effekt wie Akustikschaumstoff insofern, als dass sie sehr effektiv den Hall im Raum reduzieren. Lärm wird dadurch weniger intensiv wahrgenommen.
Wie bereits erwähnt, sind die Vorhänge von Moondream* die beliebtesten Schalschutzvorhänge auf dem Markt und bieten das beste Preis-Leistungsverhältnis.
Bei sehr lautem Lärm, der durch das Fenster kommt, sollte man eher auf die schwersten Vorhänge auf dem Markt* setzen. Diese haben allerdings auch ihren (hohen) Preis.
15. Den Rollladenkasten dämmen
Wenn das Fenster im Kinderzimmer auch weiterhin viel Lärm durchlässt, kann das an dem Rollladenkasten liegen.
Rolllädenkästen sind oftmals nicht besonders gut gedämmt, womit Kälte und Lärm leicht durch den Kasten ins Kinderzimmer gelangen können.
Dieses Problem lässt sich jedoch nachträglich lösen, und zwar mit einer zusätzlichen Rollladenkastendämmung, mit der der Kasten ausgekleidet wird.
Weitere Tipps, wie du ein Fenster schalldicht machen kannst, findest du hier.
Weitere Tipps
Zu guter Letzt findest du nun noch zwei weitere Tipps, die ebenfalls ein paar weitere Dezibel an Lärm einsparen und das Kinderzimmer insgesamt angenehmer machen können.
16. Haushaltsgeräte leiser machen
Wenn die störenden Geräusche unter anderem von lärmenden Geräten im Haushalt herrühren, lohnt es sich nach Möglichkeiten zu suchen, um diese leiser zu machen.
Beispielsweise gibt es gute Optionen, um einen Kühlschrank oder auch eine Waschmaschine leiser zu machen.
Auch eine laute Kaffeemühle produziert sehr viel Lärm. Eine leisere Kaffeemühle kann hier einige Dezibel einsparen.
17. Weißes Rauschen im Kinderzimmer
Weißes Rauschen kann eine sehr effektive Hilfe sein, um störende Geräusche zu überdecken.
Das Rauschen bewirkt, dass man den Lärm kaum noch wahrnimmt und stattdessen wird das Gehirn von dem Rauschen eingelullt. Das Ergebnis ist mehr Ruhe, bessere Konzentration und auch leichteres Einschlafen.
Wir haben zu den vielen positiven Effekten von weißem Rauschen einen ganzen Artikel geschrieben.
Besonders für Babys und kleine Kinder hat sich weißes Rauschen als hilfreich erwiesen. Für die Anwendung gibt es hierzu sogenannte White Noise Machines* als spezielle Einschlafhilfen.
Viel Erfolg!